Mittwoch, 31. Juli 2013

Wenn ich alt bin, werde ich Postbote!

Habe ich euch eigentlich schon von einem großartigen Ereignis berichtet, dem, dass ich fast zwei Wochen alleine über unser Haus verfüge und herrsche - Nein? Prächtig. Wie sieht es also aus, wenn die Wände nach meinem Zepter wackeln oder erstarren?


Zunächst macht es morgens in aller Herrgottsfrühe "Quak, Quak"! Das ist das Zeichen für mich, meinen ruhenden Hintern nach unten zu bewegen, wo sich draußen im Teich eine kreisförmige Schaar von Fischen gebildet hat und groß wie klein mit lechzenden, mithin weit geöffneten Mäulern, auf seine Leckerli wartet. Süß! Also nicht die dicken und gierigen, nein, nein, nur die kleinen, bescheidenen und geschmeidigen. Ja, wirklich so süß - ein Bild der Götter! Konsequenz: ich warte solange, bis jeder, aber auch jeder kleine Fisch, etwas vom Futter abbekommen hat - koste es was es wolle, soviel Budget muss drin sein! Ja, ich gehe dafür sogar zu dem kleinen Eigenbrödler, der sich aus der Gruppe ausgrenzt und selbst zur Meal-Time lieber am anderen Ende des Teiches unter dem kleinen Wasserfall umherwedelt - auch er soll seine Proteine bekommen, inzwischen sogar mundgerecht von mir vorher zerteilt, weil ich zuvor feststellte, dass er an den standardisierten Stücken verzweifelte - will ich natürlich nicht!
Zum anderen hat sich der Kühlschrank um 360° gewandelt, als alles, das nicht im Verpackungsnamen ein "Nuss" enthielt, aus jenem verbannt wurde. D.h. für alle Wurst, Käse und Marmelade hieß es Adios! Für meine Nuss-Nougat-Cremes indes: Willkommen! Lediglich ein Käse mit Walnussstücken durfte verweilen - mit Recht, als erstaunlich gut und an die Kindheitszeit erinnernd.
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Soviel zum angenehmen Exkurs. Möglicherweise hat jemand von euch gestern "Menschen bei Maischberger" verfolgt. Nicht? Egal. Ich habs auch nur gemacht, weil ich hörte, dass dort Gert Postel (GP) zu Gast sein würde. Bitte, wer? Dazu muss ich etwas ausholen. Vor einigen Jahren gab es nachts am Wochenende im NDR-TV eine Reihe die da hieß "Die große Nacht der....", wo dann die ganze Nacht Dokumentationen zu dem kulturellen Thema in der Nacht liefen. Eine ganz tolle Reihe! Hab ich sehr gemocht, aber allzu Gutes, weil intellektuell, hat eine so große Verweildauer im TV leider nicht. Wie dem auch sei, eines nachts so gegen 4 Uhr kam die Geschichte des Gerd Postels, es war "die große Nacht der Hochstapler". Beeindruckende Dokumentation eines fast schon genialen Hochstaplers. "Der gelernte Postbote erlangte Berühmtheit, weil er jahrelang als Arzt arbeitete, ohne Medizin studiert zu haben. Der Hochstapler trat als falscher Amtsarzt Dr. Dr. Clemens Bartholdy in Flensburg auf, dann wurde er mit gefälschten Zeugnissen Oberarzt an einer psychiatrischen Klinik in Sachsen. Gert Postel leitete eine Abteilung des Krankenhauses, war Sachverständiger in Gerichtsprozessen, erhielt stets beste Beurteilungen. Nur durch einen Zufall flog er auf und wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt."

Zitate aus der Talkrunde:
GP: "Psychologe, der sich Arzt nennen darf? Was die können, kannst du lange."
"Meine Mutter hat sich unter psychologischer Betreuung suizidiert."
"Ich wollte mich öffentlich lustig machen über Psychatrie."
"Ich wollte nur sehen, ob ich in der Situation vor einem Chefarzt (CA), als Arzt bestehen kann."
CA: "Was können sie denn?" GP: "Ich kann gar nichts!" CP: "Das gefällt mir. Hier kommen so viele, die angeblich alles können..!"
SM: "Wie hält man denn als NICHT-Psychiater vor lauter Psychiatern einer Kommission einen Vortrag zum pot. Oberazrt?" GP lacht. "Ärzte sind nicht per se gebildete Menschen. Es gibt welche, die obwohl sie Ärzte sind, gebildet sind!"
"Der einzige Postbote wurde eingestellt!"
"Ich wußte kaum weniger als diese Ärzte. Psychiatrie ist nicht so schwierig."
"Es gibt das Phänomen, die Regeln zu beherrschen, ohne sie zu kennen." Das nennt sich Intuition!
"Einen Patienten, den man psychiatrischen Ärzten entzieht, dem hat man geholfen."
Ich teilte damals seine Aversion gegenüber Psychologen und ich teile sie - auch aus eigener Geschichte, noch heute.

Wie die Welt über uns lacht

Nein. Nein. Und nochmals Nein. Das habe ich mir in diesen Tagen, da die Welttitelkämpfe der FINA (Weltschwimmverband) in Barcelona ausgetragen werden, immer wieder gesagt. Womit ich übrigens eine alte Bilderstory der letzten Woche aufgeklärt hätte. Aber zurück zum Thema. Ich lebe für den olympischen Sport! Heute arbeite ich selbst zwei Stunden an meiner Leistungsspitze, gleich ob laufen (3/4), radfahren (1/4), langlaufen (50% Imitation) oder squashen (50% Imitation), aber früher, die Basis, wie ich überhaupt zum Sport kam, das habe ich den großen deutschen Sportlern ihrer Zeit zu verdanken. Es war begeisternd und mitreißend wie sie sich zu - vor allem ausdauernden - Höchstleistungen trieben und dabei international sehr kompetitiv waren. Leider sind das Relikte längst vergangener Tage. Und dieses Mal, habe ich die Konsequenz einstweilen gezogen, indem ich bisher keine Minute der Beckenschwimmer verfolgt habe. Wie gesagt, ich liebe den olympischen Sport. Natürlich würde ich nie auf die Idee kommen zu schwimmen - wettbewerbsorientiert gleich zweimal nicht, aber ich würde auch nicht Rhytmische Sportgymnastik oder Synchronschwimmen betreiben, doch wenn's um Medaillen geht und deutsche mitkämpfen, dann ist ihnen meine Aufmerksamkeit gewiss - bisher. 

Seit nunmehr 13 Jahren (Olympische Spiele in Sydney 2000) erleben die deutschen Schwimmer einen Niederfall und inzwischen gab es so viele Niederfälle, dass unlängst der Erdkern erreicht würde, wenn nicht einige Schichten das Ganze einstweilen gestoppt hätten. Die Schlagzeilen, Trainerwechsel, Athleten usw. möchte ich gar nicht alle wiederholen. Was war passiert? 
Die deutschen kamen vor geraumer Zeit auf die Idee eine nationale ANTI Doping Agentur zu implementieren und wie der deutsche so ist, hatte er zum Anspruch, es besser zu machen als alle anderen in der Welt. Mit Erfolg! Warum klappt das gerade bei der NADA, was bei Solarzellensystemen hoffnungslos nicht funktioniert? Weil die Welt nicht mitspielt! China ist es völlig egal, ob ihre obligatorische ANTI Doping Agentur erfolgreich ist, oder nicht - allein es interessiert niemanden. In nicht wenigen Ländern, das eben genannte dazugezählt, ist sogar der ausdrückliche Wunsch, keine Dopingfälle aufzudecken, erkennbar. Wie soll das gehen? Ganz einfach. Man investiert einfach Geld. Man spart es und steckt es darein, wo es am dringlichsten gebraucht wird: in die Sportler!

In Deutschland - wie so oft (Energiewende und solche halb zu Ende gedachten und umgesetzten Späße) - ist man einen anderen, in der Welt höchst exklusiven Weg gegangen. Man hat das Geld gewissermaßen dem Sport entzogen, um es dem ANTI Doping-Kampf zu übergeben. Eine Umverteilung, die sich "auszahlt" - auf Kosten deutscher Sportler! Im ANTI Doping-Kampf sind wir weltklasse - uneinholbar! Genauso, wie unsere Sportler hoffnungslos im globalen Wettbewerb unterlegen sind. Merke: das Geld, welches im zum Bekämpfen von Doping investiere, ist Geld, das mir fehlt, um es für den Sport zu investieren.

Damit noch nicht genug. Was heißt das Ganze eigentlich? Es heißt, dass deutsche Sportler unter Generalverdacht stehen, als sie nur annähernd weltklasse Leistungen zeigen, dass sie mehr Zeit investieren müssen, um der NADA Auskunft darüber zu erteilen, wo sie sich tags- und nachts befinden - Zeit, die ihnen für den Sport fehlt und das sie nicht weniger, als wie potentielle Schwerstverbrecher "verfolgt" werden. Orwell's Überwachungsstaat revisited! Kennt man woanders nicht. Unsere Nachbarn feiern lieber ihre erfolgreichen Athleten. So steht schon vor den Schwimmwettbewerben fest: die deutschen werden in Finals kaum gesehen und auf Medaillenfotos schon ganz und gar nicht. Hausgemacht!

Das ist so, als würde Deutschland nur für sich eine Finanztransaktionssteuer einführen - tun sie nicht, mit der Begründung, dann würden alle weglaufen und ihr Kapital woanders transaktionieren. In Deutschland bezahlen aber wir alle über die GEZ auch eine stark medienausgeprägte ANTI-Doping-Kampagne, die sich die öffentlich-rechtlichen einiges kosten lassen. Nehmen wir nur den "Experten", den die ARD sogar eigens für diesen exklusiven ANTI-Sport Zweig eingerichtet hat. Mir tut das ganze unheimlich weh, nicht weil ich mir die Zeit spare, den schönen Sport nicht mehr zu verfolgen, nein, um die verlorene Sportlergeneration in Deutschland. Und das, weil sich einige ANTI Doping "Forscher" und/oder Berichterstatter in ihrer Eitelkeit gekränkt fühlen, als ihre bodenlose Naivität jahrelang (in den 1990er Jahren und vorherigen) entlarvt worden ist. Als sie die großen Erfolge eines Erik Zabel oder Jan Ullrich "blind" gefeiert und sich betrügen haben lassen. Eine jämmerliche Heuchelei und Doppelmoral, nichts anderes kann ich dabei erkennen. 

Man muss sich doch nur mal umschauen, was hinter der Hand so an Pillen in Fitnessstudios rausgeht oder wie voll, der Hochkonjunktur nahe, die deutschen Apotheken im Sommer sind - natürlich weil alle so die Bonbons mögen. Gewiß! Nein, nein, nein. Für mich bleiben die Zabel's und Ullrich's Helden. Helden des Sports, meiner Kindheit! Betrug ist nicht, wenn alle unter gleichen Bedingungen kämpfen. Betrug ist, wenn keine Chancengleichheit herrscht, weil die einen vom Doping abgehalten werden, während die anderen in einem fast schon förderlichen Umfeld für Doping leben. Das ist Betrug gegenüber den Nicht-Dopern und nichts weiter! Wir kennen das alle - Thema: "harte Drogen". Es macht doch gar keinen Sinn diese zu verbieten, wenn sie anderswo liberalisiert sind. Würden alle Länder dieses gleichermaßen konsequent unterbinden, mithin verbieten, dann wäre es anreizkompatibel, so aber kann man nur für den Liberalismus plädieren - ob man EPO, Eigenblutdoping oder Rauschsubstanzen nun mag oder nicht. 

Dienstag, 30. Juli 2013

A Driving lesson after breakfast!

"Wenn einem alles zum Hals raushängt, man hat plötzlich Angst und weiß nicht wovor, dann hilft nur noch eines: in ein Taxi springen und zu Tiffany's fahren! Das beruhigt mich sofort, es ist wie eine einsame Insel"
"Das ist für mich ein beruhigender Gedanke, dass man die Gepflogenheiten der Vergangenheit heute noch fortsetzt."
"(...) Menschen gehören zusammen, weil das die einzige Möglichkeit ist, um ein bisschen glücklich zu werden. Du hältst dich für einen freien Geist, der nur ungebunden leben kann und du zitterst vor Angst, dass dich jemand in einen Käfig sperren könnte (...)." 
You'll say, we've got nothing in common 
No common ground to start from 
And we're falling apart 
You'll say, the world has come between us 
Our lives have come between us 
Still I know you just don't care 
And I said what about Breakfast at Tiffany's
She said I think I remember the film 
And as I recall I think, we both kind of liked it 
And I said well that's, the one thing we've got 
I see you, the only one who knew me 
And now your eyes see through me 
I guess I was wrong 
So what now? 
Wenn du morgens mit einem Lächeln aufwachst, dann kann es daran liegen, dass du in der Nacht zuvor, eine Schachtel geöffnet hast. Diese trägt ein kleines Etikett auf dem steht "A little happiness". Neugierig öffnest du die Schachtel und du findest einen Film aus dem Jahr 1961. Wer konnte die Atmosphäre New York's in den 1960er Jahren schöner verkörpern, als Audrey Hepburn. Eine kleine, kurze und verträumte Reise ins Glück!
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Die ersten 90 Minuten als talentfreier Chauffeur sind inzwischen auch Geschichte. Hier und dort ein Verkehrsschild übersehen und fehlinterpretiert, nicht immer im Einklang mit Gas und Kupplung, aber im Großen und Ganzen, fährt!
Welch Fügung, dass ich zur Zeit auch das passende Beamten- bzw. Versichertendeutsch mit §21 ARB (Verkehrs-Rechtschutz) erlernen darf - man weiß ja nie!
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#Lied des Tages (Rocco - Drop the Bass; 2002)

Sonntag, 28. Juli 2013

Musik bewegt, Lila belebt.

#Playlist Juli 2013
Mentionable: Viel Pop, wenig Rock und natürlich der King of House!
♥ J.C.A. - I begin to wonder (2002)
Geschrieben, gesungen, um glücklich zu machen! Natürlich ein tolles Erscheinungsjahr, aber auch so unglaublich passend in den Zeitgeist eines jungen, hin- und hergerissenen, der sich tatsächlich damit konfrontiert sieht, dass ihm täglich Schönheit begegnet, die aber anonym ist. Also findest du dich entweder damit ab, und jeder Tag gleicht dem anderen, oder aber du tust etwas Verrücktes, brichst aus der Konvention aus. Dann bekommst du Namen zu Gesichtern, mit denen du Erinnerungen bauen kannst. Das ist schön, auch wenn es schmerzhafte Erfahrungen sind..
♥ Lucenzo feat. Don Omar - Danza Kuduro (2011)
Dieses Lied ist und wird der Laufsong meines Lebens sein. Ich weiß nicht, wieviele hunderte von Stunden und hunderte an Kilometern, mich dieser Song inzwischen begleitet hat. Es gehört dazu wie der Atem und das Herz. Und mit diesem "El Orfanato", das sich für mich immer wie "Leuphana" anhört, als ich vis-a-vis zum Campus der Lüneburger Geistesschmiede wohnte..
Basshunter - Boten Anna (2006)
Ich erinnere mich noch genau, als mich ein unermüdlicher Clubgänger aus meinem ehem. Jahrgang anschrieb, "hier, das doch genau deine Musik-.-" - Recht hatte er :p Das war auch eine Zeit, wo ich kurz davor war mir ein Schwedentrikot zu kaufen, mich die Filme von Lukas Moodysson faszinierten und so ein schwedischer Titel sich gut in das Bild einfügte..
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#hab übrigens eine neue Krawatte [ja, natürlich lila, was auch sonst :)], also genau genommen deren zwei, aber die schwarze zeige ich erst, wenn das passende Hemd dazu eintrifft ;)

Freitag, 26. Juli 2013

Pluckiness!

Hey Folks :) (Gott, ich wollte schon immer mal so beginnen), 
heute habe ich mich gefragt, wer schützt uns eigentlich vor Oberflächlichkeit? Und weil ich dem induktiven Ansatz, also das Schließen vom Besonderen zum Allgemeinen, in meinen letzten Posts nicht gerade mit Streicheleinheiten begegnet bin, so will ich ihm heute eine Chance geben.

Manchmal, wenn ich einen guten Film gesehen habe und eine Schauspielerin oder einen Schauspieler darin mochte, dann schaue ich nach Filmen, in denen er noch mitgespielt hat und wenn ich welche finde, die eine IMDB-Bewertung von mind. >6,5 haben und kein Genre sind, das ich verachte, dann sehe ich sie mir an.

So kam ich an einen Film, dessen Name so flach klingt, wie ein 3m Sprungbrett: "The First Time - Dein erstes Mal vergisst Du nie!". Aber er war ja mit Britt Robertson und erfüllte die genannten Kriterien. Nein, hab ich das wirklich getan? Nicht doch! Schande über mich. Ich habs, ich hab ihn mir tatsächlich angesehen..
#Seht ihr diese kleine Pikachu-Lampe? Wundertoll, finde ich <3
Ich habe ein paar Zitate aus dem Film frei übersetzt, bzw. für mich richtig uminterpretiert. Versteht sie also nicht als Werbung.
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Ich liebe es, wenn die Sonne nachmittags zum Fenster rein scheint und den Teppich so warm macht. (Ich übrigens auch :D). 
Rotwein nachts um 4, das machen wir.
Die ersten 3 Zahlen aufm Handy sind schon mal nicht schlecht für den ersten Abend.
Es war doch eh nicht für die Ewigkeit. Lass los! Aber es klingt falsch.
Und mein absoluter Favorit: Ich glaube, nein, ich bin davon überzeugt!
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Viele reden über Zivilcourage, aber was ist eigentlich Selbstcourage?
In dieser Woche berichtete der Spiegel Online von einem Mädchen aus dem Jemen (inzwischen ein Land, das man als Tourist weit unten auf dem Zettel listen sollte), das via Youtube sagte, "Ich bin lieber tot als zwangsverheiratet". Im genauen Wortlaut des Spiegels: "Ich habe bei der Polizei Beschwerde gegen meine Mutter eingereicht. Ich habe dort erzählt, dass ich erst elf Jahre alt bin und dass sie mich zwangsverheiraten wollen." Sie wird weiter zitiert mit: "Sie haben mir damit gedroht, mich umzubringen, wenn ich zu meinem Onkel gehe. Welcher Mensch tut seinem eigenen Kind so etwas an?" Und am beeindruckensten fand ich das: "Sollten ihre Eltern sich mit ihrem Plan durchsetzen, hätte sie nichts mehr, sagt Nada. Kein Leben, keine Ausbildung. Tot sei sie besser dran.
Ja, das ist Courage. Courage für sich selbst. Das ist das "sapere aude", von denen die großen Erkenntnistheoretiker in der westlichen Aufklärung sprachen. Zur Zeit wird in den Medien nur über die Späh-Gefahren des Internets geschrieben, wayne? Was ist mit den großen Möglichkeiten, denen, die es einem kleinen Mädchen ermöglichen, über den Verbrecherstaat zu berichten und dabei bei der ganzen Welt Gehör zu finden. Die damit sich und ihr Leben schützen und erwecken kann. Eine Chance, die ihr die Konformität und Oberflächlichkeit ihres Umfeldes niemals geben kann!
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Ich mag Franzosen. Ja, ehrlich! Und es war schon immer richtig, dass ich sie mochte. Es ist die Story, die mir Recht gibt: "Eine Zwölfjährige kauft Süßes für 2600 Euro" (Spiegel Online). Und das hat sie nicht einfach nur so, sondern indem sie Schecks ihrer Nachbarin einlöste. Die einen mögen es dreisten Diebstahl nennen, ich sage: raffiniert! Ich habe zwar keine Tochter und daran wird sich auch nichts ändern, aber verdammt, wenn ich eine hätte, dann wär es die meine. 
Auch das ist für mich Selbstcourage. Alles zu tun, für etwas Süßes, finde ich sehr sympathisch. So war ich nicht anders als Kind, auch wenn es nur die eigene Oma war, die diese mehr als nur kindliche Sehnsucht sponsoren durfte. Den Mut zu haben, für etwas Süßes zu kämpfen und dabei auch die Grenzen aus- oder überzureizen, hat Charakterstärke!
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Liebe und Freiheit: ein Widerspruch?
Liebe kann uns von schlechten Gedanken befreien und uns vor solchen bewahren. Sie kann in uns die Freude wecken, aus uns einen in sich ruhenden, gelösten Menschen machen. Du lachst, wenn die Sonne scheint. Du lachst, wenn du echte Liebe empfindest. Du bist glücklich im Schlaf. Deine Träume fühlen sich überwältigend an. Doch genau das ist das Problem. Wir können nicht beeinflussen, wann die Sonne scheint. Es macht dich abhängig. Und diese echte Liebe, gibt es nur sehr selten. In der Regel sind die Beziehungen, die wir - vor allem aus Beobachtungen, kennen, lediglich Zweckgemeinschaften. Das reicht eben nicht, um uns zu schützen oder zu befreien. Ganz im Gegenteil: es sind diese Lovestorys, die wie ein wunderschönes Bändchen an unserem arm hängen, doch bei denen es reicht, dass der andere jederzeit nur einen Schnitt machen muss, damit alles wieder erlischt. Machtlose Abhängigkeit. In dieser Form der Liebe wird am Ende die Vernunft triumphieren, die, die der eigenen Freiheit den langfristigen Weg ebnet. Das muss kein falscher Weg sein, aber es ist kein geteilter. Without love
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Nur wir selbst können uns vor Oberflächlichkeit beschützen, indem wir mutig sind!

Donnerstag, 25. Juli 2013

Nimm mich mit auf eine kleine Reise durch die Vergangenheit!

Eigentlich müsste ich ja für die Fahrschule lernen, aber Hand auf’s Herz, Blog is ersma wichtiger. :D Da machste nix.
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Hattet ihr nicht auch schon mal den Wunsch wieder in die Vergangenheit zu reisen? Sicher. Den durch die eigene wahrscheinlich noch mehr als in eine fremde Zeit. Am besten treffen wir uns einfach in der Mitte. Wer mich dennoch nicht durch die Meine begleiten möchte, darf sich wenigstens gespannt auf den nächsten Post freuen ;)

Wir beginnen im Jahr 1982. Inzwischen schon weit vor so mancher Geburt. Wir treffen dort jemanden, der die 80er und später auch die 90er Jahre in Hollywood mit seinem Gesicht prägen wird. Und mit ihm und seinen Filmen eine ganze Zeit - in Mode, in Autos, im Styling und nicht zuletzt musikalisch. Diese Faszination der 80er Jahre kommt in keiner Filmreihe besser zum Ausdruck als in Beverly Hills Cop, weil es den Kontrast aus arm und reich des Amerikas in den 1980er eindrucksvoll betont. Also kommt mit!
Die Filme beginnen stets in Detroit. Der ein oder andere mag kürzlich auf Spiegel Online über den desaströsen Zustand der Stadt im Jahre 2013 informiert worden sein. Die großen Automobilgiganten haben den Sprung in die Moderne einstweilen verschlafen, mit ihnen eine von diesen stark abhängige Stadt ebenso traumatisiert - Nostalgiker wissen um so einen Umstand. 
Ich aber erinnere mich an die 8. Klasse des Gymnasiums, als die Lehrerin sich auf einen gewagten Exkurs begab und fragte, welches die Autostadt der USA sei. Praktisch nie fühlte ich mich im Englischunterricht angesprochen, meine Hand in die weiten des Raumes zu strecken, in diesem Moment schon. "Detroit", sagte ich im Gefühl des sicheren Sieges. Ein kühles Lächeln entgegnete mir: "No :)". Stille. "Los Angelos, merkte sie anschließend an. Bis heute bin ich mir sicher, ich hatte Recht - damals war es nichts als die Wahrheit. Heute könnte ich sogar ausführlich begründen warum. Damals wusste ich nur aus den Beverly Hills Filmen, dass es nur Detroit sein konnte. Meine Folgerung war eine Kombination aus Intuition mit den Beobachtungen der Filmsequenzen. Wie wir von Schopenhauer gelernt hatten, gilt aber, dass nicht die Wahrheit darüber entscheidet, wessen Antwort bzw. Argument obsiegt.
 Legendär! Die Szenen wenn Eddy Murphy im warmen und südlichen Los Angelos ankommt und zu genialer Musik mit seinem heruntergekommenen Chevy Nova durch das überreiche Beverly Hills fährt.
 Auch die Mode der Zeit beeindruckt mich heute noch. Love it!
Patti Labelle - Stir it up! <3
 James Ingram - Better way
Keta Bill - Hold on
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Wir bewegen uns weiter auf der Zeitachse in Richtung der '00er und '10er und wir treffen einen, dessen offene Spruchart mir sehr sympathisch ist, der wirklich seinem amerikanischen Sabbelvorbild an frechen Sprüchen auch in nichts nachsteht. Tim Mälzer! Die einen nennen sie Machos, die anderen Schnellschwätzer, wieder andere lieben sie einfach so, wie sie sind. Aber nun zu Tim. Eine echte Hamburger Schnauze. Hart, aber ehrlich in seinen Worten. Er schreckt nicht davor zurück einer Koch-Ikone wie seinem Namensvetter Tim Raue, lieb darauf aufmerksam zu machen, dass sein Fußballspiel mit zwei Fußbällen gespielt würde, während das seine lediglich ein Original sein eigen nennt, wenn es um den Genussbauch geht (frei von mir erfundenes Beispiel freilich, aber trifft’s recht passend). Nicht zu vergessen seine Überspitzungen bei Kerner’s Köche oder Lanz kocht, als er entweder des höchsten Lobes für seine Mitstreiter war, oder aber kundtat, noch nie so etwas schlechtes, wie z.B. bei Johann Lafer oder Sarah Wiener gegessen zu haben. 

Wir blicken zurück auf eine Dokumentation, die den Titel trug: "Der Ernährungs-Check". Dabei ging es um fragen wie „Was ist gesund?“, „Gibt es richtig und falsch überhaupt?“, „Viel Obst und Gemüse, nur Vollkorn pur!“. Stimmt die Formel: „Vitamine, fettarm und Vollkorn = ich bleibe gesund und lebe länger?“
Gesundes Essen = sich dadurch etwas nutzen können = Krebs (noch) unwahrscheinlicher machen, Blutdruck noch weiter senken (wozu überhaupt?) oder Herzinfarktrisiko minimieren", auch Prof. Peter Nawroth, von der renommierten Uniklinik Heidelberg, verweist dabei auf reine Gläubigkeit (Placebo-Effekt); mit harten, wissenschaftlichen Fakten habe solche Formel aber rein gar nichts zu tun. Unglaublich? 
D.h. ein gesunder Menschen kann alles essen was er will? Ungesunde Lebensmittel gibt es nicht? Wenn es nicht in Exzesse mündet. Es gibt keine Ernährung, die noch gesünder macht? Erstaunlich. Wenn ein gesunder Lust hat auf Eiscreme, Pommes oder Currywurst, dann spricht nichts dagegen? Tim Mälzer und Prof. Peter Nawroth versuchen das an einem interessanten Experiment zu überprüfen! Nicht über Jahre, keine 100% repräsentative Stichprobe und auch keine sehr große Stichprobe, aber dennoch beachtlich.

Studiendesign: 3 Gruppen essen über mehrere Wochen die gleiche Kalorienmenge, aber eine Gruppe isst mediterran („leicht“ = 30-40g Fett täglich weniger als US-Food), die andere typisch deutsch (deftig) und eine weitere typisch á la USA (Vivre la Burger-Land, Fast Food, nur Weißmehle/Pommes: sehr viel weniger Ballaststoffe als Medi‘s). Konkret: 2500kcal. Alles wird streng mit Blutwerten gemessen. Sie gehen sogar noch eine Stufe höher und bilanzieren danach: Eine Portion Grünkohl (3000kcal/Portion) schadet objektiv weder dem Blutbild noch dem Gewicht! Nach schon 11 Tagen musste übrigens die Kalorienmenge von 2500 auf 2900 erhöht werden, damit alle Gruppen satt werden. ^^

"Fette Nahrung macht zufrieden". Der Hypothalamus aktiviert sich überdies just in dem Moment, da wir Fett essen und initiiert den Stoffwechselprozess. Essen wir kein Fett, macht er einfach Ruhepause. Schön dumm, also wir, wenn wir auf seine kostenlose und qualitativ hochwertige Dienstleistung verzichten. Ergebnis: Wer mehr Fett isst, nimmt kein Gramm mehr zu, als jemand der weniger Fett (Light-Produkte) isst! Ein weiterer Mythos wird entlarvt: Im abgepackten Saft ist sogar mehr Vitamin C, als im frisch gepressten. Das entscheidende ist, dass man sich darüber nicht den Kopf zerbricht! Nahrungsergänzungsmittel, d.h. Zusatzvitamine oder Mineralien in Säften beispielsweise seien vergleichbar mit der Spende beim Gottesdienst nachdem man schon großzügig Kirchensteuer bezahlt hat. Überflüssig! Zu Light fällt mir übrigens ein Bild aus Beverly Hills Cop ein, wenn wir versuchten auf ein abgesperrtes Gelände, z.B. Aldi, zu kommen, dann ist es völlig gleich, ob wir ein dickes Auto oder nur ein lahmes Mofa fahren, der Pförtner wird die Pforte nicht schneller öffnen, nur weil wir ein kleines Vehikel bewegen..

Mein persönliches Fazit dazu: Allwissend wurd ich dadurch noch nicht, doch viel ist mir bewusst geworden! (in Anlehnung an Goethe)
Dass Verdauen müde macht, d.h. je nährstoffdichter/wasserloser das Essen ist, desto müder werde ich, oder wie der gelernte Student sagen würde: ein voller Magen studiert nicht gern, verbleibt für diejenigen als schlagkräftigstes Argument, die weiter vornehmlich Obst'ler bleiben wollen.
Ich für meinen Teil würde jetzt in London auf die Frage: "Do you want a piece of fat?" Mit: "I'm up for two either!", antworten.
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Jetzt hatte ich soviel Freude - ich hoffe ihr auch, so lasst uns doch noch einen kurzen Blick in die Zukunft wagen, nicht ohne dabei auf die Gegenwart zu reflektieren bzw. Bezug zu nehmen. Dieses Jahr werde ich endlich zum zweiten Mal am Bremen Marathon teilnehmen. Der zeichnet sich durch eine äußerst angenehme Streckenführung und eine tolle Organisation aus. War sonst noch was? Achja!
Bin übrigens heute meine Runde (MB-Osterath, MB-Büderich, DD-Lörick, DD-Oberkassel, DD-Heerdt, MB-Büderich, MB-Osterath; 30km) gelaufen. Schon nach 10km (für gewöhnlich bei 30Grad+x erst nach 20km) schlich sich heute das Gefühl des Verdurstens und Austrocknen ein, mit Geduld und der Erfahrung aber, obsiegte die Psyche. Die ein oder andere Fata Morgana mit riesigen Wasserquellen, galt es natürlich zu überwinden, aber die Natur und Luft zwischenzeitlich sowie das Wasserfläschchen daheim entschädigen gewiss dafür. Also an alle Reiseführer, wenn jemand fragt, Wüstenatmosphäre in Deutschland? Ja, könnwa liefern! Und, zumindest hier nähe des Deiches und Strandbads selbst bei moderatem Lüftchen und passender Musik (der aufmerksame Leser scrollt nach oben), gibt es sogar das Gefühl des Fliegen könnens - für einen kurzen, aber ausreichenden Moment - inklusive!

Woher aber die Energie dafür? Nun für gewöhnlich bevorzuge ich ausschließlich Süßes (Schokolade, Nougat Creme, Milchreis oder Kuchen), aber gibt es wie bei den Römern ein kleines Galliens, das wahrlich deftig ist! Gestatten, mein Lieblingsfisch (aber auch c.p. der einzige :D und leider #1 & #2 nur bei Aldi Nord erhältlich-.-) 
#I'm almost addicted to them, thanks to Pickenpack/Lüneburg
Bewertung: 
#Auch noch gut genug, wenn die Zuckerreserven mal zu neige gehen..
Bewertung: 
Zum Abschluss noch zwei meiner absoluten (letzteres davon sogar unverzichtbar) Lieblingsgetränke, gleich ob Sommer oder Winter.
 #One coffee a day revives you once again!
#Achja, gut, das Schokolade soviel Zucker liefert, so kann ich mir Lemon C immer mal wieder gönnen <3

Mittwoch, 24. Juli 2013

Onomastik, Önologie, Ökotrophologie,... bitte, wie?

Das ideale Menschenbild hat sich in den letzten 200 Jahren fundamental gewandelt, lediglich eines ist geblieben: die Arbeit. Von den Gedanken und Forderungen der Aufklärung, des Sturm und Drang, der Klassik oder gar des ästhetischen Idealismus Schiller's ist so vieles nicht geblieben - zu Unrecht. Die Rückbesinnung wäre heute treffender denn je. 

Wenn du heute Erfolg und Anerkennung von "deiner" Gesellschaft haben willst, dann arbeite viel, besser noch: erfolgreich. Kurzum: arbeite für "deine" Firma! Gleiche den "Stress" durch Betüchtigung an deiner körperlichen Fitness aus, sprich: arbeite an dir selbst! Wenn du dann noch Zeit hast, denke dran, dich gesund zu ernähren! Wie, bitte? Gesund? Na klar, viel Fisch, Obst und Gemüse eben - am besten mit Bio! Sodann bist du der Perfektion sehr nahe. Ein Sohn Gottes, oderso.

Danke, nein!
Einer, dessen Gegenposition sehr plausibel, szientistisch und vernünftig erscheint, der somit in dieser Frage sehr gut zitierfähig ist, ist Dr. Gunter Frank! Dazu zitiere ich im folgenden Aussagen aus TV-Auftritten, auf die er auf seiner Website - in kurzen Auszügen - verweist.
Der Cholesterinspiegel wird langfristig durch Nahrung nicht beeinflusst. Dass mich ein Apfel in 20 Jahren vor Krebs schützt, ist sehr spekulativ. In guten, qualitativ hochwertigen wissenschaftlichen Studien konnte nie gezeigt werden, dass Obst oder Gemüse das Leben verlängern oder vor Krebs schützen. Ganz viele antioxidative Wirkstoffe sind übrigens z.B. auch im Kondensat der Zigarette.
Kalorien spielen eine relativ untergeordnete Rolle. Es kommt mehr auf Gene an und Stress spielt eine Rolle. Statistisch gesehen leben Menschen mit leichtem Übergewicht sogar länger.
Die Bedeutung von Ernährung auf das Gewicht wird dramatisch überschätzt. So überschätzt, dass Menschen krank werden vor Angst am Essen und vor lauter Angst das Essen sogar vermeiden und es lange dauert diesen wieder die Angst zu nehmen. Ernährung / Energie reguliert das Stammhirn und wenn sie die Woche viele Kalorien essen, gleicht es sich automatisch in der anderen Woche wieder aus, indem die körpereigene Regulation anregt wird, weniger Kalorien zu essen. Essen / Kalorien machen dick, wenn ich mich weniger bewege, lässt sich so wissenschaftlich langfristig nicht belegen. Es gibt keine gesicherte Methode, wie man ein abgenommenes Gewicht langfristig halten kann. Lebensqualität ist wichtiger, als der durchschnittliche Zuckerkonsum. Alles was 'sie' aus Zwang machen, endet im Desaster. 
50 Jahre Ernährungswissenschaft haben nur geschafft, dass keiner gesünder ist, sondern alle nur Angst vorm Essen haben. Nur das Kochen ist gesund!
Ora et labora; arbeite, aber reflektiere auch darüber. Dabei hatte der Parasympathikus noch seine Bedeutung. Heute ist das ora wegrationalisiert. Selbst in Ruhephasen übernimmt der Sympathikus das Zepter. 
„Gewichtssorgen vergessen, Lebensqualität steigern“. Die Statur reicht nicht als objektive Aussagekraft für ein Diabetesrisiko. Gewicht ist eine Frage von Genen und Hormonen. Frau Prof. Holle Greil konnte das mit einer Gauß‘  Verteilung zeigen in Brandenburg zeigen (siehe Anthropometrie-Forschung). Dicke essen weniger als schlanke und nehmen nicht ab, wie kann das sein? Dicke isolieren sich besser zur Außenwelt und brauchen dank der Wärmepolster weniger Energie als dünne (siehe Hausbau).
Die Formel: Energieaufnahme / Essen – Energieabnahme / Bewegung = Gewicht | nicht haltbar!

Mein Epilog, den ich gerne an die japanischen Lauffreunde richte: Japanischer Fisch ist gut, aber deutsche Schokolade ist besser!
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TV-Tipp der Woche
#Donnerstag, 20:15 Vox: Dan - Mitten im Leben!
Einfach weltklasse, diese Komödie! Und verliert dabei den Anspruch nie ganz aus den Augen. Du suchst was für Herz und Seele, 'than watch it. It will make your heart smile'! Nicht zuletzt, finde ich, sind Steve Carell und Juliette Binoche überhaupt grandiose Schauspieler - in all ihren Rollen!

Sonntag, 21. Juli 2013

Schopenhauer und die Kunst Recht zu behalten

Fast so schön wie die Sonnenstrahlen draußen, sind die Kunstgriffe Schopenhauer's, die einem auch in Notlagen Hilfe leisten, obgleich die Sonne nicht scheint. Sodann möchte ich einige dieser zitierend und kommentierend vorstellen.

Um die Dialektik rein aufzustellen muß man, unbekümmert um die objektive Wahrheit (welche Sache der Logik ist), sie bloß betrachten als die Kunst, Recht zu behalten, welches freilich um so leichter sein wird, wenn man in der Sache selbst Recht hat.
Aber die Dialektik als solche muß bloß lehren, wie man sich gegen Angriffe aller Art, besonders gegen unredliche verteidigt, und eben so wie man selbst angreifen kann, was der Andre behauptet, ohne sich selbst zu widersprechen und überhaupt ohne widerlegt zu werden. Man muß die Auffindung der objektiven Wahrheit rein trennen von der Kunst, seine Sätze als wahr geltend zu machen Dialektik. Man hat sie definiert als die Logik des Scheins: falsch: dann wäre sie bloß brauchbar zur Verteidigung falscher
Sätze; allein auch wenn man Recht hat, braucht man Dialektik, es zu verfechten, und muß die unredlichen Kunstgriffe kennen, um ihnen zu begegnen; ja oft selbst welche brauchen, um den Gegner mit gleichen Waffen zu schlagen.

(...) bei den Regeln hiezu darf man die objektive Wahrheit nicht berücksichtigen, weil meistens unbekannt ist, wo sie liegt; oft weiß man selbst nicht, ob man Recht hat oder nicht (:D soso), oft glaubt man es und irrt sich, oft glauben es beide Teile; beim Entstehn des Streits glaubt in der Regel jeder die Wahrheit auf seiner
Seite zu haben: beim Fortgang werden beide zweifelhaft: das Ende soll eben erst die Wahrheit ausmachen, bestätigen. Also darauf hat sich die Dialektik nicht einzulassen: so wenig wie der Fechtmeister berücksichtigt, wer bei dem Streit, der das Duell herbeiführte, eigentlich Recht hat: treffen und parieren, darauf kommt es an, eben so in der Dialektik: sie ist eine geistige Fechtkunst; nur so rein gefaßt, kann sie als eigne Disziplin aufgestellt werden: denn setzen wir uns zum Zweck die reine objektive Wahrheit, so kommen wir auf bloße Logik zurück; setzen wir hingegen zum Zweck die Durchführung falscher Sätze, so haben wir bloße Sophistik [Spitzfindigkeit, Wortklauberei (pedantisch enge Auslegung der Worte, kleinliches Festhalten an der wortwörtlichen Bedeutung von etwas Gesagtem)]. Und bei beiden würde vorausgesetzt sein, daß wir schon wüßten, was objektiv wahr und falsch ist: das ist aber selten zum voraus gewiß. Sein (Zwischen-)Fazit: Der wahre Begriff der Dialektik ist also der aufgestellte: geistige Fechtkunst zum Rechtbehalten im Disputieren, obwohl der Name Eristik passender wäre: am richtigsten wohl Eristische Dialektik.

Da nun in diesem Sinne die Dialektik bloß eine auf System und Regel zurückgeführte Zusammenfassung und Darstellung jener von der Natur eingegebnen Künste sein soll, deren sich die meisten Menschen bedienen, wenn sie merken, daß im Streit die Wahrheit nicht auf ihrer Seite liegt, um dennoch Recht zu behalten; – so
würde es auch dieserhalb sehr zweckwidrig sein, wenn man in der wissenschaftlichen Dialektik auf die objektive Wahrheit und deren Zutageförderung Rücksicht nehmen wollte, da es in jener ursprünglichen und natürlichen Dialektik nicht geschieht, sondern das Ziel bloß das Rechthaben ist.Der Gegner hat eine These aufgestellt (oder wir selbst, das ist gleich). Sie zu widerlegen, gibt es zwei Modi und zwei Wege.

Bei Modi zeigen wir entweder, daß der Satz nicht übereinstimmt mit der Natur der Dinge, der absoluten objektiven Wahrheit; oder aber nicht mit andern Behauptungen oder Einräumungen des Gegners, d. h. mit der relativen subjektiven Wahrheit.
Bei Wege gibts a) direkte Widerlegung, und b) indirekte. – Die direkte greift die These bei ihren Gründen an, die indirekte bei ihren Folgen: die direkte zeigt, daß die These nicht wahr ist, die indirekte daß sie nicht wahr sein kann. Bei der direkten können wir zweierlei. Entweder wir zeigen, daß die Gründe seiner Behauptung falsch sind – oder wir geben die Gründe zu, zeigen aber, daß die Behauptung nicht daraus folgt,
greifen also die Konsequenz, die Form des Schlusses an.

Exempel 1. Ich sagte: »Die Engländer sind die erste Dramatische Nation.« – Der Gegner wollte eine instantia versuchen und erwiderte: »Es wäre bekannt, daß sie in der Musik folglich auch in der Oper nichts leisten könnten.« – Ich trieb ihn ab, durch die Erinnerung »daß Musik nicht unter dem Dramatischen begriffen sei; dies bezeichne bloß Tragödie und Komödie«: was er sehr wohl wußte, und nur versuchte, meine Behauptung so zu verallgemeinern, daß sie alle Theatralischen Darstellungen, folglich die Oper, folglich die Musik begriffe, um mich dann sicher zu schlagen.
Merke: Allgemeinbildung fördert die eigene Argumentation.

Exempel 2. A sagt: »Der Friede von 1814 gab sogar allen Deutschen Hansestädten ihre Unabhängigkeit wieder.« – B erwidert, daß Danzig die ihm von Bonaparte verliehene Unabhängigkeit durch jenen Frieden verlor. – A rettet sich so: »Ich sagte allen Deutschen Hansestädten: Danzig war eine Polnische Hansestadt.«
Merke: Verwende jedes Wort mit Bedacht; die Kunst Recht zu behalten, kann im Detail stecken.

Exempel 3. In einem Gespräch über Philosophie gab ich zu, daß mein System die Quietisten in Schutz nehme und lobe. – Bald darauf kam die Rede auf Hegel, und ich behauptete er habe großenteils Unsinn geschrieben oder wenigstens wären viele Stellen seiner Schriften solche, wo der Autor die Worte setzt, und der Leser den Sinn setzen soll. (:D:D:D:D Seine Art, Hegel verbal zu erniedrigen, war einfach göttlich!) – Der Gegner unternahm nicht dies ad rem (zur Sache gehörend) zu widerlegen, sondern begnügte sich, das argumentum ad hominem (auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Menschen abgestimmt) aufzustellen »ich hätte so eben die Quietisten [philosophisch, religiös (durch eine verinnerlichte, weltabgewandte Frömmigkeit gekennzeichnete mystische Strömung) begründete Haltung totaler Passivität] gelobt, und diese hätten ebenfalls viel Unsinn geschrieben«.Ich gab dies zu, berichtigte ihn aber darin, daß ich die Quietisten nicht lobe als Philosophen und Schriftsteller, also nicht wegen ihrer theoretischen Leistungen, sondern nur als
Menschen, wegen ihres Tuns, bloß in praktischer Hinsicht: bei Hegel aber sei die Rede von theoretischen Leistungen. – So war der Angriff pariert. (^^)

In allen aufgestellten Beispielen ist (c.p.) was der Gegner sagt, wahr: es steht aber nicht in wirklichem Widerspruch mit der These, sondern nur in scheinbarem; also negiert der von ihm Angegriffene die Konsequenz seines Schlusses: nämlich den Schluß von der Wahrheit seines Satzes auf die Falschheit des unsrigen. Es ist also direkte Widerlegung seiner Widerlegung.

Den Gegner zum Zorn reizen: denn im Zorn ist er außer Stand, richtig zu urteilen und seinen Vorteil wahrzunehmen. Man bringt ihn in Zorn dadurch, daß man unverhohlen ihm Unrecht tut und schikaniert und überhaupt unverschämt ist.Bei einer Behauptung des Gegners müssen wir suchen, ob sie nicht etwa irgendwie, nötigenfalls auch nur scheinbar, im Widerspruch steht mit irgend etwas, das er früher gesagt oder zugegeben hat behauptet er z. B., Berlin sei ein unangenehmer Aufenthalt: gleich schreit man: »warum fährst du nicht gleich mit der ersten Schnellpost ab?« (Ein mir sehr sympathisches Beispiel)

Merken wir, daß der Gegner eine Argumentation ergriffen hat, mit der er uns schlagen wird; so müssen wir es nicht dahin kommen lassen, ihn solche nicht zu Ende führen zu lassen, sondern beizeiten den Gang der Disputation unterbrechen, abspringen oder ablenken, und auf andre Sätze führen. (:D:D)

Fordert der Gegner uns ausdrücklich auf, gegen irgend einen bestimmten Punkt seiner Behauptung etwas vorzubringen; wir haben aber nichts rechtes; so müssen wir die Sache recht ins Allgemeine spielen und dann gegen dieses reden. Wir sollen sagen, warum einer bestimmten physikalischen Hypothese nicht zu trauen ist: so reden wir über die Trüglichkeit des menschlichen Wissens und erläutern sie an allerhand.

Wichtig und stetige Maxime: "Es kommt ja nicht auf die Wahrheit, sondern den Sieg an."

Fordert er, daß wir etwas zugeben, daraus das in Streit stehende Problem unmittelbar folgen würde; so lehnen wir es ab, denn er und die Zuhörer werden einen dem Problem nahe verwandten Satz leicht als mit dem Problem identisch ansehn: und so entziehn wir ihm sein bestes Argument.

Ein brillianter Streich ist, wenn das Argument, das er für sich gebrauchen will, besser gegen ihn gebraucht werden kann; z. B. er sagt: »es ist ein Kind, man muß ihm was zu gute halten«: Replik: »eben weil es ein Kind ist, muß man es züchtigen, damit es nicht verhärte in seinen bösen Angewohnheiten«.

Wird bei einem Argument der Gegner unerwartet böse, so muß man dieses Argument eifrig urgieren (drängen, nachdrücklich betreiben) : nicht bloß weil es gut ist, ihn in Zorn zu versetzen, sondern weil zu vermuten ist, daß man die schwache Seite seines Gedankenganges berührt hat und ihm an dieser Stelle
wohl noch mehr anzuhaben ist, als man vor der Hand selber sieht.

Beispiel, Sport: Ich erinnere mich sofort, wenn ich merkte ein Spieler beginnt zu hadern, wie ich sofort das Spieltempo anzog und meine Aufschläge beim Tischtennis schneller und ohne Pause ausführte, um sogleich seine Schwächeperiode für meinen Erfolg zu nutzen.

Merkt man, daß man geschlagen wird, so macht man eine Diversion: d. h. fängt mit einem Male von etwas ganz anderm an, als gehörte es zur Sache und wäre ein Argument gegen den Gegner.

Die Allgemeinheit einer Meinung ist, im Ernst geredet, kein Beweis, ja nicht einmal ein Wahrscheinlichkeitsgrund ihrer Richtigkeit. [Oder wie Alexandra Dahlström (in Raus aus Âmal sagen würde: "Weißt du wieviel 0x0 ist? Soviel kümmert's mich, was die Leute über mich reden)]

(...) Der Gegenstreich ist: »Erlauben Sie, bei Ihrer großen Penetration, muß es Ihnen ein leichtes sein, es zu verstehn, und kann nur meine schlechte Darstellung Schuld sein«, – und nun ihm die Sache so ins Maul schmieren (:D:D:D:D), daß er sie verstehn muß und klar wird, daß er sie vorhin wirklich nur nicht verstand. – So ist's retorquiert (verdreht): er wollte uns »Unsinn« insinuieren; wir haben ihm »Unverstand« bewiesen. Beides mit schönster Höflichkeit. (:p:p)

Wenn der Gegner auf eine Frage oder Argument keine direkte Antwort oder Bescheid gibt, sondern durch eine Gegenfrage, oder eine indirekte Antwort, oder gar etwas nicht zur Sache Gehöriges ausweicht und wo anders hinwill, so ist dies ein sicheres Zeichen, daß wir (bisweilen ohne es zu wissen) auf einen faulen Fleck getroffen haben: es ist ein relatives Verstummen seinerseits. Der von uns angeregte Punkt ist also zu urgieren² und der Gegner nicht vom Fleck zu lassen; selbst dann, wann wir noch nicht sehn, worin eigentlich die Schwäche besteht, die wir hier getroffen haben.

Angedacht hatte ich zunächst den Diskurs Kant's mit Schiller zur Ästhetik zu erörtern, als er bereits in meiner Lieblingsphilosophiesendung bei Harald Lesch und Wilhelm Vossenkuhl angedeutet wurde. Das ist aber insofern völlig unproblematisch, da ich zum Abschluss den Begriff der Ästhetik auf anno 2013 mit mir dafür authentischen und adäquaten Bildern übersetzen werde.
#Weißes Hemd, schwarze Krawatte (Foto links made by Alexander Urban)
 #Lila, #Porsche, #Qual, #Biss (links me)
 #Diving #Do you know the place? :) (Thomas Daley, Olympiabronze @London 2012)