Samstag, 29. November 2014

La ferme

 "Denken und danken sind verwandte Wörter; 
wir danken dem Leben, in dem wir es bedenken."
(Thomas Mann)

Es geschah an einem Herbstmittwoch im Oktober 2013, als die schwarzen Keiler anlässlich ihres feierlichen Einzug in den deutschen Reichstag eine kleine Bombe, hübsch eingepackt, in goldenem Papier, mit einem roten Schleifchen gebunden, zu den Koalitionsverhandlungen mitbrachten. Weil man sich unter Verwandten gegenseitig beschenkt, brachten auch die roten Ferkel eine kleine Bombe, in schwarzem Papier, mit einem goldenen Schleifchen gebunden, mit. An der goldenen Verpackung hang ein winziges Namensschildchen "Mütterrente", an der schwarzen "Rente mit 63". Nachdem beide ihr Geschenk auspackten, gab es lange, weil enttäuschte und verägerte Gesichter; nun begannen beide zu philosophieren, welche Bombe denn weniger explosiv sei, als sie nach Tagen im Stall, der Philosophie abtrünning geworden, keine Wahl treffen konnten, richteten sich ein schwarzer Keiler und ein rotes Ferkel aus beiden Reihen auf, und verkündeten die geniale Idee, einfach beide Bomben zu zünden, wie es eben auf einem feucht-fröhlichen Kindergeburtstag guter Brauchtum ist. Das würde doch Mal so richtig Knall-Bumm-Bumm machen. Potzblitz!

Da wir allemiteinander hier etwas geerdeter sind, nehmen wir uns der Thematik auf sachlich-rationaler Ebene an. Was steht eigentlich hinter der Bombe im goldenen Papier? Die Natur hatte sich vor langer Zeit dafür entschieden, die Frau mit der Gabe der Gebärfähigkeit zu beschenken, die sich wiederum dieser Rolle unfreiwillig anzunehmen sah. Weil dieses mit Pflichten und Oppurtunitätskosten der Zeit i.e.S. sowie Mutterliebe i.w.S. verbunden ist, bedachte der Gesetzgeber sie mit einem Rentenpunkt als Ersatz für die entgangene Arbeitszeit. Irgendwann merkte das Bürokratentum dann, dass die Deutschen das Kinderkriegen verlernt hatten und zu wenig Kinder bekamen, also kam man auf die Idee, die potentiellen Mütter mit jedem neugeborenen Kind ab 1992 gar mit 3 Rentenpunkten zu belohnen - sozusagen als ankurbelnde Befruchtungsmaschine. Leider kam die Maschine nicht wie erhofft ins Rollen, iwie fehlte wohl das richtige Schmieröl, sei's drum, weiterhin kein deutscher Babyboom, aber war ja immerhin ein gut gemeinter Versuch, der hätte klappen können. Eigentlich abgeschlossen. Nicht jedoch für die schwarzen Keiler, die nun auf die an Dummheit und Unlogik nicht mehr zu überbietende Idee kamen, auch für die vor 1992 geborenen Kinder 3RP's an deren Mütter auszuschütten, deren Kinder seien ja schließlich mit genauso viel Liebe erzogen worden und gleich viel wert. Grotesk! Warum nicht gleich auch einen Mindestlohn von 20€/h einführen, dem Bruttodurchschnittsverdients also, es ist ja schließlich jeder "gleich" und wenn die Firmen für einen Mensch mit einer Produktivität von 5€/h schon keine 10€ bezahlen, vielleicht bezahlen sie ja dann 20€/h. Vielleicht ist das aber auch gar nicht selten doof, sondern nur Manuel Neuer. Ein einziges Absurditätenkabinett im Reichsstall.

Also vom ersten Knaller direkt zum zweiten. Eines der roten Ferkel, Schweinchen, wie sie liebevoll von ihren Ferkelchen genannt wird (so überliefert), trägt ein goldenes Halskettchen mit dem Namen "Andrea Nahles" hatte einen väterlichen Eber, der sich als Maurer mit 61 Jahren, gezeichnet von der schweren Arbeit, bedauerlicher Weise - mit Abschlägen auf seine Rente im einstelligen Prozentbereich - aus der Berufswelt verabschieden musste. Nun kam Schweinchen auf die Idee, die zeitgemäße Regelung einer abschlagsfreien Rente ab 67J. bzw. 65J., für den Fall von 45 Versicherungsjahren, entgegen jedweder Vernunft weil gegen die Demografie, auf 63J. zu verkürzen, zumindest für die, die auf die 45 sozialversicherungspflichtigen Jahre kommen. Schweinchen, deren geistiger Horizont hinter dem einer durchschnittlichen Ameise zurückbleibt, lebt ja nicht im Land der Dichter und Denker, sondern der Maurer und Maler, und daher kann man so eine Regelung auch einfach Mal auf die gesamte Bevölkerung, mithin alle Berufsgruppen ausdehnen. Dabei entstehen drei hochexplosive Faktoren, die eine Ameise freilich nicht voraussehen kann.
  • 1. Es gibt die Facharbeiter, wie in meiner Firma z.B. die Entwickler (Informatiker), die Zeit ihres Berufsleben an einem Rechner bzw. im Büro saßen, die verdammt gutes Geld verdienen, d.h. Minimum 50k aufwärts und bis ins 6-stellige rein, und wir reden hier von Renten-Jahrgängen, die noch zw. 50-67% ihres letzten Nettogehalts liegen, d.h. wiederum, die haben einen Anspruch auf eine richtig dicke, fette Rente und weil die Anrechnung für die 45VJ früher au noch etwas großzügiger ausfiel, fallen die au in die Regelung und geben dem Schweinchen einen dicken, fetten Bussi, oder wie Hape sagen würde: "Ich bin dann mal weg..
  • 2. Wer ersetzt diese Facharbeiter eigentlich? Ja, Schweinchen weiß keine Antwort, woher auch, aber in meiner Firma z.B. sind solche Entwickler unersetzlich, woher sollst du diese produktiven Köpfe so schnell nehmen? Gute Entwickler aus dem Ausland kommen c.p. nicht nach Deutschland und die hier reichen nicht aus, haben mithin auch längst noch nicht die Produktivität und d.h. ein zusätzlicher Wohlstandsverlust wird kommen, und zwar schneller als der Schnee in diesem Winter! 
  • 3. Ihr, die ihr es bis hier geschafft habt zu lesen, also du und du und ich, wir alle, werden das bezahlen, und zwar teuer, mit viel Tränen und Leid, und das bereits jetzt. Wir haben kürzlich eine Bonuszahlung bekommen, von 1€ brutto, blieben mir davon ganze 40 Cent netto übrig - ja, warum sollte der Bürger mit seinem hart erarbeiteten Geld auch selbst entscheiden dürfen, was er damit macht, wenn doch z.B. damit die Kinder in Rumänien und Polen mit deutschem Kindergeld bedacht werden müssen - deren Väter z.B. hier als Saisonarbeiter partiell Sozialversicherungsabgaben bezahlt haben - weil genau dafür ist ja schließlich das deutsche Kindergeld erfunden worden, glauben zumindest die EU und der EuGH, die deutsche Justiz und der hiesige Finanzminister finden das zwar weniger lustig, aber sie werden ja gar nicht erst gefragt. Aber ich sag mir super, es geht aufwärts, jetzt werden mit meinem Geld schon Kinder in ganz Europa gefüttert und nicht mehr nur gut betuchte Banker in der Eurozone - na, immerhin! Es bleibt alles zu tiefst absurd und höchst skurill, aber bitte, bald ist Weihnachten!

Freitag, 21. November 2014

El nene ♛

 Erfolg ist die Fähigkeit, 
von einem Misserfolg zum nächsten zu kommen, 
ohne dabei seinen Enthusiasmus zu verlieren.
(Winston Churchill)

Mein Anspruch ist es ja, dass meine Leser mehr wissen, dass ihnen Politiker oder Medien mithin nicht auf der Nase herumtanzen. Wenn in Deutschland von Eingangs- und Spitzensteuersatz (14% bzw. 45%) gesprochen wird, dann meint das den Grenzsteuersatz. Nun, was heißt das eigentlich? Der durchschnittliche Bildzeitungsleser wird wahrscheinlich antworten, dass der Einkommensmillionär 45% an Steuern auf sein Einkommen zahlt und sich damit einverstanden erklären. Das ist natürlich totaler Quark, aber sagen tut ihm das keiner, denn sonst würde er wahrscheinlich vor Zorn mit dem Knüppel auf die Straße rennen [deadhorse]. Um es zu relativieren, würde man stichprobenartig die 631 Abgeordneten des deutschen Bundestag zur Erklärung der deutschen Einkommensteuer befragen, dann würde man nicht viele brauchbare Antworten ernten, und auf sicher gar keine, wenn man nach der steueroptimalen Lösung fragte. Dazu muss man etwas weiter ausholen.

#KW47, #5x Mohnkuchen
#5x Baguette, #SPON.de-Hase
Wir haben also in Deutschland diese zwei extremen Steuersätze (genau genommen drei, als der Spitzensteuersatz sich nochmal splittet) und dazwischen gibt es so Zonen, die sich über eine Formel konstituieren, sowas wie eine Steuerstaffelung sozus., und einen Grundfreibetrag (8354€), ab dem der Eingangsgrenzsteuersatz beginnt. D.h., erst für jeden weiteren Euro, den ich über einem Bruttojahreseinkommen von 8354€ verdiene, fließen 16 Cent in die Staatskasse. Und das passiert solange (mit linear-steigendem Grenzsteuersatz durch die Staffelformel ), bis ich die letzte Zonengrenze erreiche (ab dann bleibt's sogar konstant). So gibt es letzlich also vier Staffeln, ab dem ein neuer Grenzsteuersatz gilt, also nochmal, nur jeder mehr verdiente Euro ab und in der neuen Staffel führt dann zu (prozentual) erhöhten Staatsabgaben für diesen Euro! Im Umkehrschluss heißt das wiederum, erstens, wenn der Grundfreibetrag erhöht wird, der Eingangsgrenzsteuersatz gesenkt oder die Werte in der Staffelformel gesenkt werden, dann kann das den Niedrieglohnverdiener und den Einkommensmillionär gleichermaßen freuen![thankyou] Und das ist übrigens auch ein Grund, warum sich in Deutschland konservative Politik so großer Beliebtheit erfreut, der durchschnittliche Bildzeitungsleser versteht es einfach nicht. [wtf]Der deutsche Einkommenssteuertarif ist alles, nur nicht gerecht, oder konkreter gesagt, er schafft Ungleichheit. Zurück zu zweitens, das führt also zu einem degressiv steigendenden, also konkaven Verlauf des Durchschnittssteuersatzes. Was wäre also jetzt die optimale volkswirtschaftliche Lösung?

Nun, jetzt kommt eine Lösung, die ihr als Politiker nur sagen könnt, wenn ihr euch wirklich sicher seid, dass sich die Mehrheit tatsächlich der Logik eines Grenzsteuersatzes nicht bewusst ist. Der Verlauf des Durchschnittssteuersatzes müsste ein regressiver sein (d.h. fallend [shocked]), das wiederum heißt, mit jedem Euro, den wir ab der bestimmten Staffel (würde man sie behalten) mehr verdienen, müssen wir für eben jenen Euro bis zur nächsten Staffel (prozentual) sogar weniger an Steuern zahlen (Ø-Steuersatz sinkt) . Das führte ganz automatisch dazu, dass die Menschen nicht wie heute ("Generation Y"-Klischee) Arbeit durch Freizeit substituieren, sondern ganz im Gegenteil, sie würden den Faktor Arbeit ausdehnen und ihre Freizeitpräferenz deutlich senken. Und damit es nicht nur gerecht ist, sondern auch so klingt, könnte man die jetzigen Spitzengrenzsteuersätze von 42% auf 90% (zB: ab 100.000€) bzw. von 45% auf 95% (zB: ab 1.000.000€) erhöhen, das würde den Gini-Koeffizienten auf sicher senken und damit auch die Ungleichheit. Logischer Weise müssten die Personengesellschaften dann aus dem Konstrukt der Einkommenssteuer ausgelagert werden und ein ähnliches wie Kapitalgesellschaften bekommen. Also, Leser dieses Blogs können Grenz- und Durchschnittssteuersatz voneinander unterscheiden!

Kack-Wissen der Woche: Ich bin exakt so groß wie Adolf Hitler und meine Namensinitialen sind "SS". Irgendwas muss da falsch gelaufen sein [shame] 

Youtube-Track der Woche: Danceheat - Can we believe

Dienstag, 18. November 2014

Rien que la beauté

"Auch wenn ich ein paar Kilo zu viel habe: 
Zufriedenheit fängt im Kopf an. 
Wenn wir uns selbst mögen, sind wir am schönsten."
(Carina Behrens, in: myself 12.2014, S. 102)
 
Le rubrique culturelle allemand est mort, vive le rubrique culturelle allemand („Das deutsche Feuilleton ist tot, es lebe das deutsche Feuilleton“). "Beauté sert a la femme", würde der bescheidene Franzose sagen und damit zugleich bekennen, dass wir uns heute thematisch ganz der Schönheit widmen, als darauf sowohl die aktuelle Ausgabe des myself Magazins, wie auch die WamS - "mit einem Heft der Schönheit" - rekurrierten. Zunächst eine kleine Auswahl wissenschaftlicher Bonmot's, deren Validität und Bestätigung ich ihnen durchaus nicht absprechen würde. 
  • "In den Industrieländern liegt das attraktivste Gewicht etwas unter dem Durchschnitt..." und ein kleiner Nachsatz folgte: "...wobei die Frauen hier meist im Durchschnitt etwas schwerer sind, als für ihre Gesundheit ideal wäre." (sagt der Wissenschaftler Lars Penke, in WamS, S. 15f)
    •  "In Industrieländern scheinen Frauen gar Männer zu bevorzugen, die femininer als der Durchschnitt wirken". (Das wiederum kann ich aber nicht bestätigen!)
     
  •  "Männer werden attraktiv durch die Kleidungsstücke, die sie tragen. Frauen durch die, die sie nicht anhaben". (Das ist auf sicher konsensfähig, ebenso die mögliche Kausalität, dass die Forscher Schönheit im Zusammenhang mit Männern nicht eindeutig erklären können, sozus. ein mismatch
©myself Magazin, aus 12.2014
Betrachten wir den Kontext mal etwas kulturphilosophischer. Das myself Magazin stellt fest: "Oh, wie schön ist Polen" und reiht sich damit nach zehnjähriger Sondierung endlich auch in meinen Hypothesen-Katalog ein. Das polnische Model Kasia Smutniak begründet - im Übrigen absolut zu Recht!-, dieses empirische Urteil mit der Natürlichkeit der Polinnen, als sie erklärt: "Wir versuchen nicht mit viel Make-Up erwachsen zu werden". Mancherorts sagt man hierzulande gebe es sogar Frauen, die regelmäßig ein Sonnenstudio aufsuchten und glaubten damit ewige Jugend und Schönheit für sich zu erobern - Autsch! Der in Düsseldorf gut bekannte Heinrich Heine schrieb einmal:
  • "Was sind alle Calderonischen Sterne der Erde und Blumen des Himmels gegen diese Holden, die ich ebenfalls, auf gut Calderonisch, Engel der Erde benamse, weil ich die Engel selbst Polinnen des Himmels nenne! Ja, mein Lieber, wer in ihre Gazellenaugen blickt, glaubt an den Himmel" (in Reisebilder – Kap. 129; dem ist nichts hinzuzufügen)
Zwei letzte Bonmot's möchte ich doch gerne noch in die Diskussion werfen, und zwar sagte der peruanische Top-Fotograf Mario Testino einmal: "Wenn man nicht sein kann, wer man ist, kommt das auf eine düstere Art zum Vorschein." (sozus. als Negation sehr treffend). Das letzte Wort sei dem tschechischen Schriftsteller Franz Kafka gegönnt: "Jeder der sich die Fähigkeit erhält, schönes zu erkennen, wird nie alt werden". In diesem Sinne, Freunde der Nacht, anbei noch meine visuellen Top5-Assoziationen mit dem Begriff der Schönheit. 
©moustachemagazine.com
#Film-Meisterwerk: #American Beauty
#Astrid Alauda würde sagen:
"Dein Körper ist ein Tempel, aber nur
wenn du ihn wie einen behandelst.
"
©Hahner-Zwilling, #innere Schönheit
#Lisa oder Anna Hahner (who know's?)
ist auf sicher kein Subjekt der Begierde,
dünn sein ist von Außen betrachtet nicht
attraktiv, aber für mich ist es eine noch
größere Versuchung als Schokolade, sie
"schmeckt" so unschlagbar gut und ich würd'
sie nie wieder eintauschen wollen.. oder:
"Each gram less is a better quality of life!"
(exklusive krankhaftes Untergewicht!)
©"Ma...", #Fluch und Segen, aber wie für
jeden im Leben ist die Komödie (Segen, Liebe) nur
temporär und alles Leben endet in der Tragödie
(Tod, Verlust), #meine letzte² Freundin, #nie mehr
bin ich einer "schöneren" Frau begegnet, und es
war mir vom ersten Tag allen Endes an bewusst..
©movepins.com #wenn mir jmd. einen völlig unrealistischen
Wunsch erfüllen wollte, er dürfte mich einen Tag lang in
Ryan Gosling schlüpfen lassen - hach, wie wär das 'schön'!
©WamS, vom 16.11.2014

Freitag, 14. November 2014

"Kinder an die Macht"

"Souverän ist nicht, wer viel hat, 
sondern wer wenig braucht.
Wer weniger benötigt,
ist auch weniger angreifbar. 
Die Kunst der Reduktion beinhaltet Gelassenheit."
(in: Psychologie Heute 12/2014)
#Orangenduft-Inferno @work, wozu Raumduft
kaufen, sag' ich mir, wenn mein Arbeitskollege
so gut ist und mit mir seine frisch gepulte
Mandarinenschale teilt, #moi
#Alexander Wang Kollektion, #die
Jacke hätt'sch mir au gern gegönnt-.-
#ausverkauft, ©H&M
#dafür hab ich eine tolle und günstige
Alternative gefunden: #Parka, #anthrazit
#15€, #Made in Germany (<Schwäbische Alb)

#Jostein Gaarder, #nach dem Orangenmädchen
passend zur Jahreszeit #Das Weihnachts- und
Kartengeheimnis
#KW 45, #KW46, ganz 'viiieeelll' Pizza(17)
und Milchreis(35)
Story of the week: Als ich am ersten Novembermontag mit meinen übereinandergestapelten Milchreispaletten zur U-Bahn-Haltestelle kam, verzückte mich ein kleines Kind mit Herzen in den Augen, die sagten: 'das ist der Löffel, der Kinderträume wahr werden lässt!'; "der Junge hat aber ganz viiieeelll Pudding", bekannte die junge Stimme mit fröhlichem Blicke gen Mutter. Lebensfreude kann so einfach sein, wenn man es versteht, im richtigen Moment den Kopf auszuschalten, denke ich in dem Moment. Die Formel ist ganz banal und konsensfähig in jedem Lebensalter: süßes Essen = leckeres Essen. Leider kommt ab einem gewissen Zeitpunkt die negative Variable namens Kalorie(n) hinzu und dann sagt das kleine Männchen da oben: süßes Essen + Kalorien = leckeres Essen + mollig werden. Und schon macht er hier nicht mehr so, sondern so .

Mich hat dieses kurze Erlebnis an die Jungs und Mädels aus der Schule erinnert, die mich oft fragten, wie ein Mensch so dünn sein kann, ohne das ich eine plausible Antwort geben konnte. So schwieg ich also. Aber du
©mademyday.cc
#nur um das Mal klarzustellen...
kannst mal sicher sein, das lässt dir keine Ruhe, du, ja genau du, der ein gutes Vorbild sein soll, zeigt offensichtlich, wie man es nicht machen soll. Und dann kam dieser erhellende Moment, den wir als Erkenntnis umschreiben, da ich glaubte eine Erklärung gefunden zu haben. Bei der nächsten Gelegenheit gab ich also einem Jungen überzeugt und selbstsicher diese Antwort, und sein Gegenargument kam postwendet und war noch überzeugender, fast genial einfach. Und dann stehst du auf einmal da und fragst dich, wieso konntest du nur so lange so blöd sein und dich so sinnlos dahinhungern lassen...

Top 3 Running Playlist November - Es wird poppig^^ (Eurodance/Pop)
 
ATC -  My heart beats like a drum (2000)
 
ATC - Why oh why (2001)
ATC - All around the world (2000)

Dienstag, 4. November 2014

"Mir platzt hier gleich die Galle" (Tim Mälzer)

 "Es ist schwer, die Sache schön zu reden, 
wenn man morgens vor dem Spiegel steht".
(Dirk Thiele)
©paolo-calleri.de
Vielleicht hätte er besser vorher
Shinzo Abe um Rat fragen sollen..
Eine Wutrede. Jeder, den weder Wirtschaft noch Politik mit Begeisterung zu erfüllen wissen, der mag diesen Beitrag entspannt überspringen. Ausgangspunkt dieser Rede war der folgende Zeitungsartikel mit dem Titel 'Wer Geld zur Bank trägt, muss dafür bezahlen. Wie die EZB die Altersvorsorge ad absurdum führt', d.h. zu Deutsch: einmal zum Ende eines jeden Monats kommt eine Maus in die Bank und knabbert ein bisschen was von meinem Käse Geld ab. Das macht sie solange, bis eines Tages kein Käse Geld mehr dort vorrätig ist. "Mich macht das gerade wirklich fuchsteufelswild" (Tim Mälzer). Wie kam es dazu, dass martialische Mäuse die hiesigen Bankfilialen zu plündern erwünschten?

Um die Welt einfach zu halten, das Problem aber sachgerecht herzuleiten, sei eine Reduzierung auf die entscheidenen Verbrecher Köpfe vorgenommen. Da gibt es also diesen Italiener, Mario, der kurz davor ist in seinen neuen Palast Finanzturm in Frankfurt
©janson-karikatur.de
umzuziehen. An seiner breiten Fensterfront gedenkt er eine Hand voll Bazooka's zu platzieren, mit denen er ganz viel Geld auf die einzelnen Staaten der Eurozone zu schießen beliebt. Sagen tut er das wie gesagt nicht, weil es gegen geltendes Recht verstößt. Weil der Mario nicht doof ist, nicht zuletzt im toskanischen Florenz Finanzwissenschaften gelehrt hat, weiß er, dass er als Geldpolitiker keine Wirtschaftspolitik betreiben darf, so kauft er verfaulte wertlose Staatspapiere aus Ländern der südlichen Eurozone nicht am Primärmarkt, was er nicht dürfte, sondern am Sekundärmarkt. Das ist vergleichbar mit dem Dieb in Nachbar's Haus, der nicht durch die Haustür vorne, sondern hinten über die Terassentür eindringt und der damit von seiner Schuld freigesprochen würde. Unfassbar? Ja. Realität? Leider, ja. Was soll das?

Der Mario möchte, dass die Unternehmen in der Eurozone wieder mehr investieren, die bleiben aber gemein und tun ihm diesen Gefallen nicht, stattdessen lässt es sich z.B. Opel mehrere 100 Millionen kosten, seine Produktion in Bochum aufzukündigen, den Unternehmen ist es mithin egal, wieviel Euro-Banknoten, dass der Mario mit seinen Bazooka's  ins Land schießt, sie machen ihre Investitionsentscheidungen von strukturellen Erwartungen und Entwicklungen (Produktivität, Lohnstruktur, Energieaufwendungen) im jeweiligen Land abhängig, weil diese in der Eurozone schlechter sind, als in der globalen Peripherie, packen sie lieber ihre vier Sachen und "sind dann mal weg". Da die Mäuse den
©janson-karikatur.de
Käse das Geld von Onkel Mario zwar gerne mögen, aber nicht so schnell essen können, wie dass dieser auftischt, bahnt sich dieses durch Raum und Zeit in drei Quellen: 1. einige Banker stellen sich zu dem Turm in dem der Mario sitzt und werfen es ihm dorthin zurück 2. es findet in Immobilieninvestitionen sein zuhause und 3. auch Aktien freuen sich über dieses frische Geld. Die Punkte 2 und 3 sind wie der bunte Luftballon beim Kindergeburtstag, je mehr dass man ihn aufpumt, desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit seines Platzens, sicher ist nur: irgendwann wird er platzen! Dann werden viele Menschen sauer sein und auf den Mario schimpfen, während dieser sagen sich auf die Schulter klopfen wird: 'ich hab' auf mein Herz gehört, dessen Worte waren: du bist die letzte Lebensversicherung für dein Italien..' Genau damit aber gäbe er gleichzeitig die Antwort, warum der Euro nicht funktionieren konnte.

Anm: Der Autor hat Finanzwissenschaft bei Frau Prof. Weder di Mauro (erste Frau im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (kurz: SRW)) an der Universität Mainz studiert. Das war Teil 1 der Rage-Serie. Im nächsten Teil folgen die Target-Salden.

Samstag, 1. November 2014

Fancy Saturday ✮

"Optimismus ist der Mangel an Information" 
(Dirk Thiele)
#Rekordverdächtig? Nicht sicher!
#22 (je 11) 300g
Täfelchen #Milka-Manie
#9kg (inkl. 8x s.u.)
#Wir warten, bis das
Essen wieder lila ist
#Neuzugänge KW 44
#Helmut Schmidt, #Ein letzter Besuch, #China
#Winterlaufausrüstung
#Drei, vier weitere Bücher folgen nächste
Woche noch, damit sollte ich bis Jahresende
gut aufgestellt sein
Motto bei The Taste #4: Farben
Verantwortlich für das Thema: Tanja Grandits-.-
Farbauswahl: weiss, grün, rot, gelb und schwarz
Meine Farbe wäre braun und es gäbe ein Dreierlei
von der Nussfrucht: Mandelnougat, Nuss-Nougat und
Noisette
#Coco Rocha ت
#Elle 11.2014
#China Edition
#Elle 11.2014
#Editorial at its best
#Woman 21/2014
#Wie gerne hätte ich diese Haarfarbe
Story of the week
"Ein Mann saß in einer Metrostation in Washington D.C. und begann auf seiner Geige zu spielen. Es war ein kalter Januarmorgen. Er spielte eine halbe Stunde lang sechs Stücke. Während dieser Zeit der Rush Hour wurde berechnet, dass ca. 1000 Menschen durch die Station eilten - die meisten von ihnen auf dem Weg zur Arbeit. Drei Minuten vergingen, als ein Mann mittleren Alters bemerkte, dass ein Musiker spielt. Er verlangsamte seinen Schritt und hielt für einige Sekunden an - bevor er davoneilte, um seinen Zeitplan einzuhalten. Ein paar Minuten später erhielt der Geiger seine erste Dollarspende: eine Frau warf das Geld in die Kasse, ohne ihre Schritte zu unterbrechen. Ein paar Minuten später lehnte sich jemand gegen die Mauer, um ihm zuzuhören. Aber der Mann schaute auf seine Uhr und begann, seinen Weg fortzusetzen. Eindeutig war er für seine Arbeit spät dran.

Derjenige, der dem Geiger die größte Aufmerksamkeit schenkte, war ein drei Jahre alter Junge. Seine Mutter zog ihn eilig weiter, doch der Junge hielt inne und beschaute sich den Geiger. Letztendlich stieß ihn die Mutter kräftig und das Kind setzte seinen Lauf fort, drehte jedoch ständig seinen Kopf. Dieses Verhalten wiederholte sich bei mehreren anderen Kindern. Alle Eltern zwangen sie ohne Ausnahme, sich weiter zu bewegen. In den 25 Minuten, als der Musiker spielte, hielten nur sechs Personen an und blieben für eine Weile stehen. Ungefähr 20 Leute gaben ihm Geld, setzten jedoch ihren Lauf in normaler Geschwindigkeit fort. Er verdiente $32. Als er das Spielen beendete und wieder Ruhe einkehrte, nahm keiner Notiz von ihm. Keiner spendete Beifall, noch gab es Anerkennung.

Keiner wusste, dass dieser Geiger Joshua Bell war - einer der besten Musiker der Welt. Er spielte einige der schwierigsten Musikstücke, die jemals komponiert wurden - auf einer Geige im Wert von 3,5 Millionen Dollar. Zwei Tage vor dem Spielen in der Metro verkaufte Joshua Bell im Theater in Boston bei einem Konzert den Sitzplatz für durchschnittlich $100. Das Spielen von Joshua Bell in der Metrostation wurde von der Washington Post organisiert als Teil eines Sozialexperiments über Wahrnehmung, Geschmack und Vorrangigkeiten von Menschen." Forschungsfragen: Nehmen wir Schönheit wahr? Halten wir ein, um es zu genießen? Erinnern wir uns an das Talent in einem unerwarteten Zusammenhang? Wie viele Dinge verpassen wir? (©initiative.cc) [English version here]